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  Allgemeines über Faserbeton 
Im allgemeinen Sprachgebrauch werden praktisch alle Betone, die Fasern enthalten, relativ ungenau als "Faserbeton", gelegentlich auch als "Faserzement" bezeichnet.
Je nach Faserart und Zugabemenge muß jedoch sehr genau unterschieden werden. Während man bei Stahlfasern von Stahlfaserbeton und bei Kunststoffasern von kunstoffasermodifizierten Betonen spricht, wird bei Glasfasern zwischen Glasfaserbeton, glasfasermodifiziertem Beton und textilbewehrtem oder oberflächenbewehrtem Beton unterschieden.

Mit dem Einsatz der verschiedenen Faserarten werden bestimmte Betoncharakteristika in speziellen Phasen der Betonerhärtung oder im erhärteten Beton beeinflußt.
Die Fasern können u.a. die Zug- und Biegezugfestigkeit erhöhen, die Gefügeeigenschaften verbessern oder sogar als statisch wirksame Bewehrung fungieren.
Die erzielbaren Eigenschaften des Verbundwerkstoffes hängen im wesentlichen von folgenden Parametern ab:

• dem Faserwerkstoff als solches und seiner Beständigkeit im alkalischen Medium,
• den mechanischen Eigenschaften der Faser sowie deren Geometrie,
• dem Fasergehalt, insbesondere der Anzahl der Einzelfasern,
• der Faserorientierung (1, 2 oder 3D Anordnung und Verteilung der Fasern)
• dem Verbund zwischen Beton und Fasern,
• dem Herstellverfahren des Faserbetons.

Stahlfasern werden meist dort verwendet, wo eine konstruktive Stahlbewehrung ersetzt werden soll, beispielsweise bei Industrieböden oder Kellersohlen. Aber auch andere Bauteile, z.B. Kellerwände oder Tunnelauskleidungen, werden heute aus Stahlfaserbeton erstellt. Stahlfasern verbessern vor allem das Trag- und Arbeitsvermögen des erhärteten Betons.

Kunststoffasern zeigen in erster Linie eine Wirkung als Mikrobewehrung im frischen Beton, in dem sie die Rissbildung mindern. Die Wirkung üblicher Kunststoffasern bleibt allerdings wegen ihrer materialspezifischen Eigenschaften auf die Anfangsphase der Erhärtung beschränkt.

AR-Glasfasern werden sowohl als statisch wirksame Bewehrung, z.B. in Glasfaserbeton oder textilbewehrtem Beton, als auch als Mikrobewehrung in glasfasermodifiziertem Beton eingesetzt.



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